Zu Beginn des Jahres 2003, war die Welt gespalten über die Legitimität dieses Krieges. Fangen wir in Europa an. Europa war ebenfalls gespalten, was uns in den Feuilletons und auch in den Diplomatenhäusern dieser Welt über das„neue“ und das „alte“ Europa streiten ließ. Genau hier lässt sich aber erkennen, wie sich ein europäisches Bewusstsein gebildet hat. Wo meinen Sie? Genau in dem Punkt, dass fortan von den Politikern eine außenpolitische Institution als die Stimme Europas in der Welt gefordert wurde, damit Europa mit einer geschlossenen Meinung auftritt, um so als Europa in der Welt ernst genommen wird. Viel wichtiger noch als das Erkennen des Defizits in den gebildeten „höheren“ Etagen Europas und das ist der letztendlich entscheidende Punkt, war, dass dieses Problem auf Geburtstagen, Familienfesten und an den Stammtischen diskutiert wurde. Die Leute nehmen Europa wahr, sie spüren, dass es existiert. Warum merken vernimmt man diesen Vorgang? Weil die Menschen jeden Tag mit Europa, in Form des Euro, konfrontiert werden und werden gezwungen sich mit dem Begriff "Europa" auseinanderzusetzen. Das Samenkorn, das die Väter des Euros gesetzt haben, ist gekeimt mit der Einführung des Euro. Dieser Spross, der seine Existenz in den Gesprächen der Menschen beweist, wächst hoffentlich weiter zu der wunderschönen Pflanze des europäischen Bewusstseins heran.

Wenn Sie mir eine persönliche Bemerkung gestatten:  Ich glaube fest daran, dass dies der richtige Weg ist, die nationalen Grenzen, die trotz Maastricht in den Köpfen der Leute noch existieren abzubauen. Als Beweis für diese These nehme ich das Beispiel der DM: Wenn die Deutschen etwas hatten, worauf sie als Deutsche stolz waren in unserer Nachkriegszeit, so war es die DM. Sie wurde immerzu verbunden mit wirtschaftlichem Wohlstand  Mein Bruder zum Beispiel rechnet im Gegensatz zu den meisten von uns nicht mehr in der guten alten DM, sondern nur noch in Euro. Dieses Beispiel zeigt auch, wie der nationale Gedanke Stückchen, für Stückchen aus den Köpfen verschwinden kann und auch verschwindet. Der Anfang und der ist bei den meisten Dingen sehr, sehr schwer zu finden, ist von den Vätern des Euros gemacht worden. Ihnen ist es gelungen den für die meisten geographischen Begriff „Europa“ in den Alltag der Leute zu bringen und die Diskussion über die Außenpolitik Europas auf den Straßen Europas ist der Beweis dafür. Dankeschön! Bei dieser Entwicklung ist es egal, dass es eine „Teuro“ Debatte in einigen Ländern gibt. Langfristig wird die Gemeinschaft gestärkt, und nur die Gemeinschaft sichert das Überleben

Mit der Steuer soll ebenfalls ein derartiges Bewusstsein geschaffen werden . Nicht auf europäischer, amerikanischer, asiatischer, oder afrikanischer Seite, nein es soll ein globales Bewusstsein entstehen. Nun gut der wohl einzige Nachteil ist der, dass materielle Dinge schneller zu einer Identifikation mit etwas führen und eine Steuer ist schlecht materiell nachvollziehbar. Aber welche friedliche Möglichkeit gibt es, sechs Milliarden Menschen in mehreren hundert Ländern etwas Materielles in die Hände zu geben?  Wohl vorerst keine, bei den gegenwärtigen Differenzen und Abgründen. Durch die tägliche Konfrontation mit etwas globalem soll sich ebenfalls ein Bewusstsein ähnlich dem europäischen bilden. Sobald dieser Samen keimt, wie der des Euro werden die Begründungen, einen Krieg zu führen, deutlich schwieriger. Warum werden sie schwieriger? Weil den Menschen im eigenen Land bewusst wird, dass sie außer dem Leben an sich mit allen Menschen etwas gemeinsam haben. So komisch das klingt, aber es ist so.